Bei Wind und Wetter auf dem Feld – da ist gute Regenschutzkleidung sinnvoll. Arbeitgeber, die sich um das Wohl ihrer Angestellten sorgen, sollten auf hochwertige Produkte achten. Die Norm 343 kann bei der Kaufentscheidung helfen. Sie definiert die Eigenschaften der Materialien und Nähte und stellt einen angemessenen Wirkungsgrad sicher. Im Fokus stehen dabei Wasserdichtheit und Atmungsaktivität. Kleidung, die gemäß der Norm von 2019 zertifiziert ist, wird in vier Klassen eingeteilt. Hinzukommt der optionale Regenturmtest, bei dem die Kleidung einem Landregen (mit 450 l/ m2 und h) ausgesetzt und auf Dichtigkeit geprüft wird. Die folgende Übersicht zeigt die Grenzwerte für die Klassifizierung.
Bei der Auswahl der passenden Bekleidung empfiehlt es sich daher, auf das folgende Zeichen und die nebenstehenden Zahlen zu achten:
Regenjacke vom Chef?
Arbeitgeber müssen dafür sorgen, dass ihre Mitarbeiter arbeiten können, ohne krank zu werden. Die individuell auf den Arbeitsplatz zugeschnittene Gefährdungsbeurteilung gibt Auskunft. Zwar besteht keine grundsätzliche Pflicht zur Anschaffung einer Persönlichen Schutzausrüstung (PSA), dennoch gibt Kerstin Brandt von der Sozialversicherung für Landwirtschaft, Forsten und Gartenbau (SVLFG) zu bedenken: „Fragen Sie sich selbst, wie angenehm es für Sie wäre, einen Regenmantel zu tragen, den der Kollege am Vortrag schon acht bis zehn Stunden getragen hat. Würde Sie das stören?“ Ein Stapel Regenkleidung, der von allen Mitarbeitenden genutzt wird kann für kurzfristigen Schutz ausreichen. Für den längeren Gebrauch empfiehlt Brandt jedoch, individuelle Kleidungsstücke anzuschaffen – auch wegen der Passform, die zwischen Mitarbeitenden variieren kann.
Zertifizierung hilft bei der Auswahl
Regenschutzkleidung muss nicht nach EN 343 zertifiziert sein. „Kleidung nach dieser Norm erfüllt aber spezifische Anforderungen hinsichtlich Atmungsaktivität und Wasserdichtigkeit, sodass der Arbeitgeber hier recht sicher sein kann, bei einer Wetterlage wie der aktuellen, die angemessene Kleidung zu haben“, sagt Brandt. Weiter empfiehlt sie, die Mitarbeiter vor dem Kauf der Schutzkleidung zu informieren und sie – falls möglich – in die Entscheidung miteinzubeziehen. Das erhöhe die Akzeptanz der Maßnahme und die Zufriedenheit der Mitarbeitenden
Wasserdicht oder nur -abweisend
Die Dichtigkeit von Regenbekleidung wird häufig in Wassersäule in Millimeter angegeben. Sie beschreibt den Druck, den das Material aushält, ehe Wasser von außen eintritt. Laut europäischer Norm ist ein Material ab 800 bzw. 1300 mm „wasserdicht“. Alle Werte darunter stehen maximal für „wasserabweisend“. Bereits beim Hinsetzen sind Regenhosen einem Wasserdruck von 2000 mm ausgesetzt.